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Siedlungsentwicklung

Siedlungsentwicklung

Schenefeld verfügt über eine Gesamtfläche von 998 ha. Wohn- und Mischgebiete nehmen den größten Teil der Siedlungsfläche ein. Die damit beanspruchte Bruttofläche beträgt 348 ha. Die zweitgrößte Nutzungsart des bebauten Stadtgebietes sind die Gewerbeflächen, die zusammen 54 ha beanspruchen.
An dritter Stelle sind die Gemeinbedarfsflächen mit  zentraler Funktion  zu nennen  (Schul-, Sport und Freizeitzentrum mit insgesamt 9 ha und das Kerngebiet von 5 ha). Kleinere Gemeinbedarfsflächen wie Grundschulen und Kindergärten, die als Bestandteile der Wohngebiete zu betrachten sind, sind dort erfasst worden.

Wohn- und Mischgebiete 

348 ha

 34,8%

Gewerbegebiete 

  54 ha 

  5,4%

Gemeinbedarfsflächen

   9 ha 

  0,9%

Kerngebiet  

   5 ha 

  0,5%

Somit ist festzustellen, dass 416 ha des Stadtgebietes und damit ca. 42 %  bebaut sind.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 58 % der Fläche des Stadtgebietes Freiflächen sind, die nur untergeordnet bebaut sind.

Den größten Anteil der Bebauung der Freiflächen machen die öffentlichen Verkehrsflächen aus, während an zweiter Stelle Splittersiedlungen sowie landwirtschaftlich genutzte Anlagen eine Flächeninanspruchnahme darstellen. Ein bestimmter Anteil der Freiflächen ist bereits überplant, so dass eine entsprechende Flächeninanspruchnahme kurzfristig erfolgen kann.

Schenefeld verfügt z.Z. nicht wie viele andere Städte und Gemeinden über Konversionsflächen (z.B. aufgegebene Bundeswehrstandorte), die sich üblicherweise andernorts für eine weitere Siedlungsentwicklung un-mittelbar anbieten.

Insofern wären in der Regel landwirtschaftlich genutzte Flächen für Sied-lungserweiterungen in Anspruch zu nehmen. 


Nutzungsarten der Freiflächen:

Betrachtet man die Siedlungsfläche (ohne Gewerbegebiete), ist festzustellen, dass sich auf 348 ha (Bruttobaugebiete) ca. 9.000 Wohneinheiten befinden, in denen ca. 18.000 Einwohner leben. Die durchschnittliche Einwohnerzahl je ha Bruttobauland beträgt somit 52. Es handelt sich dabei natürlich um einen Durchschnittswert, der wenig über die tatsächliche Bebauungsdichte einzelner Bereiche aussagt. Trotzdem ist festzustellen, dass 52 Einwohner je ha keine besonders hohe Dichte darstellen. Es ist ein typischer Wert für Städte im Verdichtungsraum Hamburg. Die Stadt Norderstedt hatte im Flächennutzungsplan für Neubaugebiete einen Wert von 83 EW/ha angestrebt, tatsächlich aber nur einen Wert von 54 Einwohnern je ha erreicht.

Statistisch leben in Schenefeld in jeder Wohneinheit zwei Einwohner. Dies war nicht immer so. Die Belegungsdichte ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gesunken.
Zum Zeitpunkt der Erstellung des Flächennutzungsplanes (Ende der 70-iger Jahre) wurde die notwendige Zahl der Wohneinheiten zur Erreichung des Einwohnerrichtwerts 19.000 für das Jahr 1985 mit 6.800 angegeben (Wohnungsbelegungsziffer 2,8 Einwohner pro Wohneinheit). Ginge man noch heute von dieser Belegungsziffer aus, müssten in Schenefeld 25.200 Einwohner leben. Die Ende der 70-iger Jahre angenommene Belegungsziffer für das Jahr 1985 von 2,8 erwies sich als falsch und betrug tatsächlich 2,3 Einwohner pro Wohneinheit.

In den Jahren von 1970 bis 1990 wurden in Schenefeld insgesamt ca. 2000 Wohneinheiten neu errichtet, ohne dass dies zu einem Anstieg der Einwohnerzahl führte. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass sich ohne diese Bautätigkeit  ein Einwohnerverlust auf weniger als 12.000 ergeben hätte.

Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass die Wohnungsbelegungsziffer bis zum Jahr 2015 weiter bis auf 1,8 absinken wird, was bedeutet, dass bei gleichbleibender Anzahl an Wohneinheiten in Schenefeld  nur noch Wohnraum für 16.200 Einwohner bestehen wird. (Abnahme der Einwohnerzahl durch Wanderungsverluste sowie aufgrund des demographischen Wandels).

Um bei gleichbleibender Einwohnerzahl dem wachsenden Bedürfnis an Wohnfläche bei abnehmender Haushaltsgröße gerecht zu werden, müssten bis zum Jahr 2015 ca. 1.000 Wohnungen neu errichtet werden.

Soll zusätzlich die Einwohnerzahl wachsen – z. B. auf den Einwohnerrichtwert des Flächennutzungsplanes (19.000 Einwohner) wären weitere 556 Wohneinheiten erforderlich.

Zur Deckung des Gesamtbedarfes von 1.556 Wohneinheiten (1.000 + 556) ergäbe sich  - bei Zugrundelegung der durchschnittlichen Wohndichte (siehe oben 26 Wohneinheiten pro ha) - ein Gesamtflächenbedarf von 60 ha inkl. Verkehrsflächen, Gemeinbedarfsflächen, Grünflächen usw.).

Unterstellt man - losgelöst vom Einwohnerrichtwert des Flächennutzungsplanes - eine vorstellbare Einwohnerentwicklung von
+ 1 % pro Jahr (durch Zuwanderung), so ergäbe sich für das Jahr 2015 eine Einwohnerzahl von knapp unter 20.000.

Aufgrund der bisherigen Siedlungsentwicklung stellt sich die Frage, wie viele Einwohner könnten in Schenefeld bei weitgehender Beibehaltung der vorhandenen Dichte und unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen zukünftig im Bereich der gültigen Bauleitplanung untergebracht werden.

 (Karte 2)

Behutsame Nachverdichtung insbesondere im Bereich der Siedlung: ca. 150 Wohneinheiten

Realisierung bereits rechtskräftiger Bebauungspläne: ca. 430 Wohneinheiten

Bebauungsplan Nr. 65:      60   Wohneinheiten
Bebauungsplan Nr. 48:    230   Wohneinheiten
Bebauungsplan Nr. 36 A:   40   Wohneinheiten
Bebauungsplan Nr. 37:      10   Wohneinheiten
Bebauungsplan Nr. 41:      30   Wohneinheiten
Bebauungsplan Nr. 52:      20   Wohneinheiten
Bebauungsplan Nr. 27:      20   Wohneinheiten
Bebauungsplan Nr. 28:      20   Wohneinheiten

Verfügbarmachung von bereits bebauten Flächen durch Nutzungsänderung: ca. 40 Wohneinheiten

Verlagerung des Bauhofes von der Lindenallee in das Gewerbegebiet und damit Bereitstellung von Bauland am bisherigen Standort für 40 Wohneinheiten

Verbindliche Überplanung von Flächen, die im wirksamen Flächennutzungsplan bereits als Bauflächen dargestellt sind: ca. 250 Wohneinheiten

Altonaer Chaussee Südseite Flaßbarg (beidseits) ca. 120 Wohneinheiten

Kurz- bis mittelfristig könnten somit 870 zusätzliche Wohneinheiten in Schenefeld realisiert werden. 

Da mit Sicherheit nicht dieses gesamte Potential ausgeschöpft wird jedoch mindestens die Einwohnerzahl gehalten werden sollte, müsste mittelfristig weiteres Bauland bereitgestellt werden.

Da Schenefeld den Status einer familienfreundlichen Stadt verfolgt, sollen dabei die Wohnbedürfnisse junger Familien und kostengünstiges Wohnen besonders gewürdigt werden.

Für ca. 750 Wohneinheiten müsste bei durchschnittlicher Bebauungsdichte eine Fläche von ca. 29 ha brutto überplant werden, das entspricht ca. 3 % der Fläche des Stadtgebiets. Bei gegenwärtig  420 ha Gesamtsiedlungsfläche wäre das eine Zunahme von ca. 7 %. Im Durchschnitt wuchsen in der Zeit von 1997 bis 2001 in Schleswig Holstein die Siedlungsflächen jährlich um 3,6 % (auf Bundesebene um 4,5 %).

Auf Bundes- und Landesebene gibt es z. Z. eine intensive Diskussion, den täglichen Flächenverbrauch in der Bundesrepublik von gegenwärtig 105 ha deutlich zu reduzieren, nämlich auf 30 ha pro Tag im Jahr 2020.

Die oben angegebenen 7 % Siedlungsflächenzunahme bis 2015 entsprächen einer Jahreszunahme von 0,7 %, wobei jedoch anzumerken ist, dass sich weiterer Flächenverbrauch z.B. durch Gewerbe und Verkehr ergeben wird.

Eine Reduzierung des Flächenbedarfs kann u. a. dadurch erreicht werden, dass in Zentrumsnähe verdichteter Wohnungsbau ermöglicht wird. Siehe dazu auch das Konzept zur Stadtkernentwicklung. Danach könnten ca. 200 WE in zentraler Lage errichtet werden.

Ziel:
Bis 2015 ist Bauland für 500 bis 750 Wohneinheiten auszuweisen und zu erschließen. Dabei sind die Wohnbedürfnisse junger Familien und Aspekte des kostengünstigen Wohnens zu berücksichtigen.
Zur Schonung der Ressource Boden ist flächensparend zu planen. Die beanspruchte Fläche darf nicht mehr als 30 ha betragen.